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Roadtrip Slowenien

Wir genießen in Slowenien und Kroatien die Naturschönheiten sowie die architektonischen Schätze dieser liebenswerten Länder


Die grobe Reiseplanung steht, 3 Wochen Richtung Süden. Wir haben nichts reserviert und sind sehr gespannt, ob wir auch überall unseren Wunschstellplatz bekommen und vor allem sind wir wirklich richtig neugierig, wo wir im Endeffekt überall landen werden. Hauptsächlich haben wir unsere Campingplätze über das Internet oder Google Maps ausgesucht.


Unser erstes Ziel ist der Chiemsee, dieser liegt wunderbar auf unserer Route. Leider haben wir auch mehrere Staus, aber es ist genial, wenn man während der Fahrt an den Kühlschrank kommt oder sich ein paar Socken aus dem Schrank holen kann! Abends angekommen stellt sich aber sehr schnell heraus, dass wir sehr naiv gedacht haben: An einem Wochenende mit Traumwetter direkt am Chiemsee einen Stellplatz zu bekommen, noch dazu wenn die Bayern noch Ferien haben: ein absolutes no go, vor allem, wenn man erst am späten Nachmittag dort ankommt. Also heißt es weiterfahren und weitersuchen… Schließlich finden wir einen schönen Campingplatz: Auwirt in Hallein. Somit sind wir 800 Kilometer gefahren, das war überhaupt nicht unser Ziel. Aber der Campingplatz ist sehr ruhig an einer Wiese gelegen, mit Blick auf die Berge, die von der Abendsonne herrlich angestrahlt werden. Von hier aus kann man recht stressfrei zum Beispiel Salzburg besichtigen, aber dieses Ziel haben wir nicht. Abends essen wir in einer Brauerei, die ein paar Kilometer direkt an der Hauptstraße liegt.


2. Tag

Am nächsten Tag, die erste Nacht im Camper war super, geht es weiter nach Kranjska Gora in Slowenien. Über den Wurzenpass kommen wir gegen Mittag in dieser durch die Skisaison bekannten Stadt an. Der Grenzübergang verläuft trotz Corona komplett ereignislos, es wird nicht kontrolliert.


Übernachten tun wir im Natura Eco Camp Kranjska Gora, einem Campingplatz im Wald gelegen. Trotz des doch recht hohen Preises (wir zahlen 38,00 Euro/Nacht ohne Strom), fühlen wir uns hier pudelwohl. Man campt auf einer grünen Wiese, auf einem angrenzenden Platz hat man die Möglichkeit, Feuer zu machen, zu kochen und zu grillen. Sehr idyllisch. Der Platz ist traumhaft gelegen und mit dem Fahrrad erreicht man relativ schnell den Ort.



Wir radeln zum Jasna See, natürlich mit einem Tourifoto von der Bronzefigur Zlatorog. Hierbei handelt es sich um ein Goldhorn aus der Triglav-Sage, es wurde wegen seines Schatzes gejagt. Auch ansonsten finden wir diesen Skirort recht entspannt und hübsch gelegen. Der See wird von 2 Flüssen gespeist.


Für Sportler ist die Gegend ein Paradies: Rafting, Kanu, Canyoning, biken, wandern... Wir entscheiden uns für das Fahrrad, Pause machen wir anschließend am Jasna See und beobachten die Menschen: Es sind hauptsächlich Slowenen unterwegs, kaum Touristen.





3. Tag

Es geht über den Vršič-Pass. 24 Serpentinen führen hoch bis zum höchsten Straßenpass der Julischen Alpen. Wir starten sehr früh, um 8 Uhr geht es bereits los. Die Nacht war mit 7 Grad recht frisch, somit waren wir um 7 Uhr morgens schon ausgeschlafen und ziemlich schnell startbereit. Das frühe Starten hat sich gelohnt, wir sind noch fast alleine auf dem Pass und finden überall problemlos einen Parkplatz.


Die Kurven sind aus Pflastersteinen, also immer noch im ursprünglichen Zustand.




Den ersten Halt machen wir an der Russischen Kapelle. Die Militärstraße über den Vršič-Pass wurde von 10 000 russischen Kriegsgefangenen während des Ersten Weltkriegs gebaut. Zusätzlich bauten sie noch diese Kapelle, um an die über 400 Todesopfer zu erinnern. Eine Tragik damals, heute erfreuen wir uns an der Kapelle an an der ausgebauten Straße. Welch Ironie des Schicksals.



Nach den 24 Serpentinen kommt man an den höchsten Punkt des Passes, von dort hat man einen grandiosen Blick in das Tal und die Umgebung.




Zur Soča Quelle

In ca. 20 Minuten Fußmarsch erreicht man die Quelle dieses wunderschönen Flusses. Sie entspringt im Herzen des Triglav-Nationalparks in den Julischen Alpen. 137 Kilometer ist dieser lang und verbindet Alpen mit der Adria. Nach einer kleiner Wanderung gelangt man zur Quelle und kann sehen, wie sie in einem hellen Türkis aus einer dunklen Spalte quillt. Für das kleine Alpenland ist die Soča ein nationales Symbol. Nach der Legende hat der Berggott Triglav einen Wasserdämon, der alle Dörfer überflutet hatte, auf ewig in den Berg eingesperrt. Nur seinen Mund ließ er offen, um das Tal zu bewässern.


Für die Wanderung ist allerdings festes Schuhwerk zu empfehlen, da der Weg recht gefällig ist und man sich an einem Drahtseil langhangeln muss. Auch sollte man früh oder spät am Tag hierherkommen, da es ein beliebtes Ausflugsziel ist.

An der Passstraßen gibt es einen großen Parkplatz, man muss auf das Schild Izvir Soče achten.



Die große Soča Schlucht

Paradiesisch schlängelt sich die Soča an dieser Schlucht entlang. Die kleine Schlucht, Mala Korita, ist ca. 100 Meter lang. Vier Kilomoeter südlicher kommt die Große Soča Schlucht. Hier finden sich türkis farbige Pools, diese laden zum Baden ein (natürlich ist das Wasser hier eiskalt). An den Sandbänken und den Felsen kann man sich herrlich entspannen und picknicken. An einigen Stellen kann man sogar von den Klippen springen.

Von der Hauptstraße biegt man in das Lepenatal ab. An der Straße in dem Tal hat man die Möglichkeit, zu parken.



Am Ende des Lepanatals bietet sich eine Wanderung zum Wasserfall an, es geht durch eine mystische bemooste Waldlandschaft.




Dieser Wasserfall, der Šunikov -Wasserhain, wird auch Lepena Wasserfall genannt. Nach etwa 3 Kilometer nach der Großen Soča Schlucht gibt es einem Parkplatz, von dort braucht man noch ca. 30 Minuten zu Fuß durch einen mit Moos bewachsenen Wald - wunderschön.

Wandert man noch weiter, dann erreicht man nach weiteren ca. 40 Minuten ein Restaurant.


Wir übernachten auf dem Camp Vodenca. Er liegt zwischen den hohen Bergen, mitten in der unberührten Natur des Nationalparks Triglav. Von dort sind es ca. 10 Minuten Autofahrt bis Bovec.


4. Tag

Besuch der Wasserfälle Virje und Boka in der Nähe von Bovec.


Den Boka Wasserfall (Slap Boka) erreicht man in 15 Minuten vom Parkplatz aus. Dort ist eine Aussichtsplattform errichtet. Dieser Wasserfall ist mit 144 Metern der höchste Wasserfall des Landes. Nach der Schneeschmelze schießt ein großer Wasserschall die Steinwand herunter, ich habe die Fotos gesehen. Auch bei uns war der Anblick noch wunderschön, obwohl die Wassermassen nicht so gigantisch waren (September). Von der Aussichtsplattform hat man die Möglichkeit, noch näher an der Wasserfall zu wandern, immer bergauf. Über Steine und Geröll recht anstrengend, nach ca. 45 Minuten erreicht man den Aussichtspunkt (nicht ausgeschildert). Von hier aus ist der Anblick wunderschön, auf dem Weg gibt es auch einen unglaublichen Ausblick über das Soča-Tal.



Der Virje Wasserfall (Slap Virje) ist auch absolut einen Besuch wert, er gilt als einer der schönsten Wasserfälle in Slowenien. Vom Dorf Pluzna kann man hinwandern, dann spart man sich die Parkgebühren über 5 Euro bzw. 10 Euro für ein Wohnmobil. Vom Parkplatz läuft man 5 Minuten, vom Dorf etwa 10 Minuten länger.



Weiter geht es nach Kobarid, unterwegs machen wir einen Stopp an der Napoleonbrücke. Auch Kobarid ist ein Highlight zum Rafting.


Kurz vor dem Kozjak Wasserfall erreicht man die Napoleonbrücke (der Name entstammt von dem Einmarsch der Truppen Napoleons). Während des Ersten Weltkrieges wurde sie komplett von den österreichischen Truppen zerstört, anschließend von den Italienern wieder aufgebaut. Von der Brücke hat man einen wunderbaren Fotostopp über den Fluss und in das Tal.



Wir suchen uns einen Stellplatz im Camp Lazar, um von hier aus zum Kozjak Wasserfall zu wandern. Dieser Wasserfall liegt in einer dunklen Höhle. Der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Man erreicht eine Märchenlandschaft, die Wände sind mit Moos und Farnen überwuchert. Schon vorher hört man den Wasserfall und wir spüren die sprühende Gischt.

Der Weg dorthin ist ca. 30 Minuten, der Eintritt liegt bei 4 Euro.




Vorher überquert man eine Hängebrücke mit 52 Metern Länge.



Das Camp Lazar liegt idyllisch am Fluss. Es gibt zwar keinen direkten Blick, aber man kann an einer Stelle Stufen zum Fluss runtergehen. Abends essen wir im Restaurant, es gibt Gulasch und Pancake mit Spinat, man sitzt auf Holzstühlen und -Tischen, mitten im Außenbereich wird ein Lagerfeuer gemacht. Die Stimmung ist komplett entspannt und “outdoormäßig“.




5. und 6. Tag

Heutiges Ziel: Piran


Vorher machen wir noch einen Abstecher in die Tolmin Klamm, erschaffen durch die Flüsse Tolminkav und Zadlscica. Diese schöne Schlucht kann man, nachdem man 8 Euro Eintritt/Person gezahlt hat, auf einem 2 Kilometer langen Rundweg durchlaufen (man erhält einen Plan und geht dann die einzelnen Nummerierungen ab). Landschaftlich lohnenswert und eindrucksvoll.



Unser nächster Stopp ist die Postojnska cave. Eintritt ist 27,90 Euro/Person in der Hauptsaison plus 5 Euro Parkgebühren. Diese liegen in der Nähe der Stadt Postojna. Es sind die zweitgrößten für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt.

Vor dem Eingang wird man zunächst je nach Sprache in Gruppen eingeteilt. Das gesamte Höhlensysteme ist 24 Kilometer lang. Seit 140 Jahren fährt die Höhlenbahn ca. 2 Kilometer ins Innere der Grotte, in eine magische Unterwelt. Anschließend erkundet man in einem Rundgang (geführt) Die Höhle 1,5 Kilometer zu Fuß. Fotografieren ist erlaubt, allerdings ohne Blitz. Nach dem Rundgang fährt man mit der Bahn wieder zum Ausgang. Die gesamte Besuchsdauer beträgt ziemlich genau 1,5 Stunden.

Es ist unglaublich, welche unglaubliche Dimensionen dieses Höhlensystem besitzt.

In der Grotte sind es konstant 9 bis 10 Grad, einen Pullover oder Jacke sollte man mitnehmen.







Piran, die wohl schönste Küstenstadt Sloweniens.


Slowenien hat gerade einmal 46 Kilometer Küste und dort liegt Piran, eines der malerischsten Städte an der Adria. In diesem Ort verspürt man toskanisches Flair. Wir bummeln einfach ganz gemütlich durch die Gassen und durch die verwinkelte Altstadt und entlang des Hafens mit der Uferpromenade. Der Tartiniplatz mit dem wunderschönen Rathaus liegt im Herzen der Stadt. Starten tun wir an der alten Stadtmauer, diese kann man entlanglaufen und man hat einen fantastischen Blick über die gepflegten Häuser der Stadt mit ihren Dachterrassen (Eintritt 2,00 Euro/Person). Es gibt auch die Möglichkeit, auf den Kirchturm zu gehen.








Besonders eindrucksvoll ist Piran bei Sonnenuntergang, dann erstrahlen die Gebäude regelrecht.





Wir übernachten auf einem Stellplatz neben dem Kamp Fiesa und zahlen hier für die Nacht 25,00 Euro ohne Strom. Leider gab es auf dem Kamp keinen freien Platz. Die Lage ist allerdings optimal, da man von hier aus nur noch 15 Minuten zu Fuß in die Altstadt braucht, immer an der Strandpromenade entlang.


7. und 8. Tag

Weiter geht es Richtung Kroatien. Vorher machen wir noch einen Stopp bei den Salinen von Piran, den Salinen von Sečovlje, einem Landschaftspark, den man auf einem Rundweg über 2 Kilometer erlaufen kann. Es geht entlang der Salinen und man kann den Arbeitern bei der Salzgewinnung zuschauen. Im Kulturerbe der Salinen von Piran spiegelt sich die Lebens- und Arbeitsweise der Salinenarbeiter an der nordöstlichen Adriaküste in den vergangenen Jahrhunderten wieder. Die Salinen von Strunjan und Sečovlje sind die einzigen Salinen an der Küste der Adria, wo man das Salz in allen Arbeitsphasen auf traditionelle Weise durch das tägliche Aufsammeln in der Sole auf einem Biosediment - der Petola - gewinnt.

Der Eintritt liegt bei 7,00 Euro/Person. Eine Führung wird auch angeboten.




Weiter geht es auf der Jadranska Magistrale bis zu unserem Ziel nach Starigrad. Die Adria Magistrale zählt zu den schönsten Küstenstraßen Europas und auch wir sind fasziniert von der Landschaft.


Reiseblog: Roadtrip Kroatien


Unsere Rücktour führt uns wieder durch das wunderschöne Slowenien.



17. und 18. Tag

Wir verlassen Kroatien und reisen wieder in Slowenien ein, Ziel der Bleder-See oder der See Bohinj. Gegen Mittag landen wir am Bleder See in Bled, aber nachdem wir uns dort auch den Campingplatz Bled angeschaut haben sind wir der einhelligen Meinung, weiter zum See Bohinj im Nationalpark Triglav zu fahren. Dieser liegt eine halbe Autostunde vom Bleder See und ist ein Eldorado für Naturliebhaber und Outdoor-Begeisterte. Viele kommen hierher zum Wandern, Klettern und Paragliding. Für uns war das auch die richtige Entscheidung, wir haben keine große Lust auf viel Tourismus, wobei ich damit nicht sagen möchte, der See lohnt sich nicht.


Wir erhalten einen Platz auf dem Campingplatz direkt am See, im Camp Zlatorog Bohinj. Normalerweise völlig überlaufen, bekommen wir einen Stellplatz in der zweiten Reihe mit Blick auf den See in Ukanc. Wären wir dreister gewesen, hätten wir uns direkt an den See stellen können, aber irgendwie widerstrebt es mir, anderen so nah „auf die Pelle“ zu rücken.


Der See Bohinj liegt wunderbar eingefasst in den Julischen Alpen. Auf den „Vogel“ kann man mit der Seilbahn zu einem Aussichtspunkt in ca. 1500 Meter Höhe fahren, Kosten liegen bei ca. 25,00 Euro. Wir entscheiden uns, den See mit einer Länge von 4 Kilometern einmal zu umrunden, insgesamt sind das etwa 13 Kilometer, man braucht etwa 4 Stunden. Ansonsten gibt es hier noch herrliche weitere Wanderwege.





15. Nacht

Wir haben Glück und können den Camper umsetzen, jetzt haben wir einen Platz direkt am See, perfekter kann es nicht sein :)




Während unserer Seeumrundung machen wir Frühstückspause in Ribcev Laz.

Wir haben uns Snacks im Mercato gekauft, setzen uns an den See mit einem Coffee to go und genießen die Ruhe.






Die Statue „4 mutige Männer“ erinnert an die Erstbesteigung des 2.864 Meter hohen Triglav.

Die über 700 Jahre alte Kirche St. Johannes der Täufer, zusammen mit der Brücke ist längst zum Symbol von Bohinj geworden. Sie ist ein schönes Beispiel für die mittelalterliche Baukunst und Wandmalerei für Slowenien und ist angeblich die meist fotografierte Kirche in diesem Land.


Dieser Gletschersee mit seinem glasklaren Wasser, in dem sich die umliegenden Berge der Julischen Alpen spiegeln, ist noch ein Naturparadies. Die Ufer sind noch nicht - oder kaum - verbaut und es geht hier noch richtig ruhig und idyllisch zu.


Den Nachmittag verbringen wir ganz gechillt in unseren gemütlichen Campingstühlen und beobachten das Treiben auf dem See: In regelmäßigen Abständen legt ein Taxiboot am Steg an, es sind SuP‘s unterwegs und es können Ruderboote und Kanus geliehen werden. Trotz der doch recht frischen Temperaturen von ca. 15 Grad gehen auch einige SchwimmerInnen ins Wasser.


19., 20. und 21. Tag

Ziel: St. Johann im Salzburger Land

Der Ort lohnt m. E. überhaupt nicht, umso mehr freuen wir uns auf die Wandertouren. Wir übernachten auf dem Camp Wieshof, dieser liegt etwas erhöht über der Stadt mit einem wunderbaren Blick auf die Berge.



Wir erfreuen uns an der Bergkulisse bei Traumwetter, unternehmen verschiedene Wanderungen und genießen die Hüttenkultur bei Kaiserschmarrn, Bier, Holunderschorle, Knödelsuppe und vor allem: Diese Aussicht!!!







Aber jeder Roadtrip hat einmal ein Ende, es geht heimwärts. Gefahren sind wir insgesamt fast genau 4000 Kilometer. Bis auf das „Staufahren“ im Rückreiseverkehr in Deutschland hat sich jeder Kilometer gelohnt, es war eine sehr entspannte, erlebnis- und abwechslungsreiche Reise.

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