Wilseder Berg und das Pietzmoor
Die Lüneburger Heide ist übrigens der erste und auch größte Naturpark Deutschlands. Das Herzstück im Naturschutzgebiet ist autofrei und die Heide ist auch außerhalb der Heideblüte absolut sehenswert. Ich war ganz beeindruckt von der Weite der Heideflächen, von dem Duft der von den Laubbäumen ausging, den klaren Bächen und von den gepflegten reetgedeckten Häusern. Man kann kilometerweit durch diese Landschaft auf ihren sandigen Heidewegen streifen, es hat etwas mystisches und einen ganz besonderen Charme.
Der Naturpark verfügt auch über viele ausgewiesene Reitwege sowie ein dichtes Radwegenetz. Dabei ist zu beachten, dass die Radwege nicht alle asphaltiert sind.
Die Heide blüht im August bis Anfang September, wir haben nur noch vereinzelt blühende Büsche gesehen.
Wir wandern auf den höchsten Berg der Heide, dem Wilseder Berg. Mit "sagenhaften" 169 Metern ist er das Herz der Heide und die höchste Erhebung in dieser Landschaft. Von oben hat man einen grandiosen Blick in die Ferne mit den unendlichen Heideflächen.
Start ist zum Beispiel der Parkplatz in Niederhaverbeck. Von hier aus kann man auch mit einer Heidekutsche starten (es gibt auf fast allen Parkplätzen rund um den Wilseder Berg wartende Kutschen). Der direkte Weg zum Berg ist ca. 4,5 Kilometer.
Zu empfehlen ist ein Stopp in dem kleinen Heideort Wilsede, dieser liegt 1,9 Kilometer vom Wilseder Berg entfernt. Diesen kann man nicht mit dem Auto erreichen. Hier hat man die Möglichkeit, in einem der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands etwas über das Leben und Arbeiten der Vorfahren um 1900 zu erfahren und in einem der gemütlichen Restaurants zu pausieren.
Einen Kilometer südöstlich von Wilsede liegt der Totengrund (der Weg ist ausgeschildert). Dieses mystische Tal zeigt seine ganze Schönheit während der Heideblüte oder natürlich besonders auch bei Nebel und im Winter. Wir hatten nicht das Glück, aber dies ist ein Grund, noch einmal wiederzukommen.
In der Nähe des Ortes Schneverdingen liegt das ca. 8.000 Jahre alte Pietzmoor mit einer Fläche von 2,5 Quadratkilometern. Nachdem hier in der Vergangenheit sehr viel Torf abgebaut wurde kann das Moor dank erfolgreicher Denaturierung nun wieder wachsen und bleibt uns erhalten. Dies wird auch auf den vielen Schautafeln sehr gut beschrieben.
Auf einem ca. 5 Kilometer langen Rundwanderweg aus Bohlenstegen wandert man durch diese geheimnisvolle Umgebung und man kann die spezielle Pflanzenwelt entdecken (mit Glück auch die Tierwelt mit ihren Fröschen, Kreuzottern, Libellen, ...).
Übernachtet haben wir im Hotelcamp Reinsehen. Link. Ich kann diese Unterkunft empfehlen, vom Bett aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Magerrasen und der Weite und man hat eher das Gefühl, in Afrika zu sein.
Hier kann man wunderbar die Seele baumeln lassen. Morgens zum Sonnenaufgang zieht der Nebel über die Gräser... einfach nur wunderschön.
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